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Jonathan Zittrain: Jonathan Zittrain (geboren 1966) ist ein amerikanischer Wissenschaftler und Autor, der sich auf Internet, Recht und Technologie spezialisiert hat. Er ist George-Bemis-Professor für Internet-Governance und -Regulierung an der Harvard Law School und der Harvard Kennedy School sowie Fakultätsdirektor des Berkman Klein Center for Internet & Society. Siehe auch Internet, Recht, Onlinerecht, Internetkultur.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Evgeny Morozov über Zittrain, Jonathan – Lexikon der Argumente

I 30
Zittrain/Morozov: Der Internet-Zentrismus hat auch Eingang in das regulatorische Denken gefunden. Eine der attraktivsten zeitgenössischen Theorien der Internetregulierung, die von Jonathan Zittrain aus Harvard entwickelt wurde, dreht sich um die Idee der Generativität. Es geht von der Prämisse aus, dass die Offenheit der Plattform der Hauptgrund dafür ist, dass "das Internet" so viel Innovation ausgelöst hat. Im "Internet" muss niemand um Erlaubnis bitten, einen neuen Dienst zu starten. (1)
>Terminologie/Zittrain
, >J. Zittrain, >Terminologie/Morozov.
I 31
MorozovVsZittrain: Doch die Theorie der Generativität beschäftigt sich nicht mit dem heiklen Thema, wie das "Internet" selbst sterben wird - nicht zuletzt deshalb, weil Zittrain unter dem Einfluss des Internet-Zentrismus das "Internet" als ewiges Medium unbedingt will. Seine Theorie ist ein Rezept dafür, wie "das Internet" ewig leben kann.
I 32
Natürlich gibt es auch andere starke soziale, politische und sogar ästhetische Bedenken über die Herausforderung, die der Aufstieg der Apps an digitale "Lebensformen" stellt, aber zu behaupten, dass Apple - einer der Schuldigen von Zittrain - schlecht für Innovationen ist, weil es schlecht für das "Internet" ist, ist wie zu behaupten, dass "das Internet" schlecht für Innovationen ist, weil es schlecht für das Telefon ist.
>Internet, >Internetkultur, >Technologie, >Technokratie, >Fortschritt, >Soziale Medien, >Soziale Netzwerke.
I 33
Die Ironie ist, dass Zittrains Theorie der Generativität, die zwar sehr kritisch gegenüber Gatekeepern wie Apple ist, selbst ein Gatekeeper ist. Während die Generativität grünes Licht für eine gute, zuverlässige und vorhersehbare Innovation gibt, die verspricht, innerhalb der Grenzen des "Internets" zu bleiben und die Dinge so zu belassen, wie sie sind, wird die widerspenstige und störende Art, die innerhalb des "Internets" beginnt, aber letztendlich transzendiert, verdrängt und vielleicht sogar eliminiert wird, in den Hintergrund gedrängt. (…) Aber diese Kriterien ((s) der Offenheit und Internetkompatibilität) sind nur in einer Welt sinnvoll, in der das Wohlergehen des "Internets selbst" das A und O von allem ist, das summum bonum.

1. Jonathan Zittrain, The Future of the Internet— and How to Stop It (New Haven, CT: Yale University Press, 2009).

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Morozov I
Evgeny Morozov
To Save Everything, Click Here: The Folly of Technological Solutionism New York 2014

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> Gegenargumente zu Zittrain, Jonathan

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